65 Jahre Kreisgruppe Mannheim – Heidelberg / Rückblick

Im Mai 1953 wurde mit Einverständnis des damaligen Bundesvorsitzenden Erhard Plesch, im Gasthaus Landkutsche zu Mannheim, die Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg, gegründet.

Gustav Adolf Schwab, wurde zum Kreisvorsitzenden und Gerhard Truetsch zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Schwab hatte schon während des Krieges Landsleute im Raum Mannheim und Ludwigshafen zusammengeführt und Gerhard Truetsch machte zur gleichen Zeit Landsleute in Heidelberg ausfindig, mit denen regelmäßige Treffen stattfanden. In Gesprächen erfuhren sie von der Mannheimer Gruppe und nahmen mit Gustav A. Schwab Kontakt auf. So erfuhren sie von den Institutionen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in München und Stuttgart.

In Weinheim war es einige Jahre später Robert Schuller, der in der Nachkriegszeit Landsleute zusammen­führte. Die Heidelberger und Weinheimer schlossen sich der Mannheimer Gruppe an, und bald darauf entwickelten sich die informativen Zusammenkünfte zu Programmabenden. Außer den Heimatnachmittagen kam es dann auch zu weiteren Veranstaltungen. Waldfeste und Weihnachtsfeiern waren die ersten großen Ereignisse, zu denen zahlreiche Besucher aus der näheren Umgebung kamen. Es folgten Diavorträge, Muttertags Fahrten und Fahrten zum Heimattag nach Dinkelsbühl.

Sehr beliebt war das,  bis in die neunziger Jahre, traditionelle Holzfleischessen, veranstaltet von der Kreisgruppe am Pfingstmontag im Garten des Gasthauses „Roter Hahn“, an dem alle in Dinkelsbühl verbliebenen, ca. 500 Landsleute, teilnahmen.

Am 29. November 1959 fand der Verbandstag im Kurfürstlichen Schloss Mannheim statt und im Jahr 1960 half eine Gruppe Männer bei der Renovierung des 1960 erworbenen ehemaligen Deutsch‑Herrenschlosses Horneck in Gundelsheim.

Die Siebenbürgische Zeitung schrieb am 15. Dezember 1962

Zehnjähriges Jubiläum der Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg

„… Die am 27. Oktober 1962 gehaltene Jubiläumsfeier war in größerem Rahmen aufgezogen, als es bei den üblichen Veranstaltungen der Fall ist; galt es doch das zehnjährige Bestehen einer Kreisgruppe zu feiern, die wohl die einzige in Deutschland  ist, die auf eine erfolgreiche Tätigkeit von zehn Jahren zurückblicken kann. Die Feier wurde mit einem Konzert der Stuttgarter Siebenbürgischen Blaskapelle, unter der Leitung des Kapellmeisters Zoppelt, eröffnet. Das kulturelle Programm der Jugendgruppen Mannheim und Stuttgart, unter der Leitung von Ute Schwab, fand großen Beifall. Nach der Begrüßung der Gäste und einem Referat über die Arbeit innerhalb der Kreisgruppe durch den Vorsitzenden Schwab, hielt der Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg Fritz Lukesch die Festrede. Die Grüße und Glückwünsche der Landesgruppen Rheinland-Pfalz und Saarland überbrachten die Vorsitzenden Hans Gärtner und Hans Reiff“.

(Wieso die offizielle Gründung der Kreisgruppe im Jahr 1953 stattgefunden haben soll, obwohl das zehnjährige Jubiläum schon am 27. Oktober 1962 gefeiert wurde, konnte ich leider nicht erfahren).

Die „25-jährige Jubiläumsfeier“ fand am 11.November 1978 in der Gaststätte „Zum Roten Ochsen“ in Mannheim-Neckarau statt. Die Begrüßung machte Gerhard Truetsch, die Festansprache hielt Hans Bergel – der damalige Chefredakteur der Siebenbürgischen Zeitung, und Gustav A. Schwab den Rückblick

Im Jahr 1979 wurde Gustav A. Schwab als Vorsitzender bestätigt. Zu seinen Stellvertretern wurden Gerhard Truetsch und Hans Wester gewählt.

Die „30-jährige Jubiläumsfeier“ fand am 15. Oktober 1983 im Saal der Ev. Friedenskirche Mannheim statt. In seiner Begrüßung und Rückblick hob Schwab hervor, die vorrangige Aufgabe der Gemeinschaft sei, die Jugend zu begeistern. Die Festansprache hielt der damalige Bundesvorsitzende Dr. Wilhelm Bruckner. Er betonte, die Kreisgruppe widme sich engagiert der Pflege dessen „was daheim Kultur und Brauchtum war“. Grußworte sprach der Landesvorsitzende Hans Wolfram Theil.

Nach dem Tod von Gustav Adolf Schwab im August 1984 übernahm erst Hans Wester kommissarisch die Führung der Kreisgruppe, bis durch Neuwahlen ein neuer Vorstand gewählt wurde.

An der Beisetzung von Gustav A. Schwab nahmen viele Landsleute teil. Die Trauerrede hielt Dr. Wolfgang Bonfert, einen Nachruf am Grab hielt Hans Wester.

Bei der Vorstandswahl am 14. Oktober 1984 wurde Hans Wester zum KreisvorsitzendenGerhard Truetsch, Stefan Hermann und Helmut Greger zu seinen Stellvertretern gewählt. Wahlleiter waren Dipl. Ing. Wolfram Theil – Landesvorsitzender und sein Stellvertreter Konrad Stamm.

Nach der Wahl des Vorstandes schrieb der Bundesvorsitzende Dr. Wolfgang Bonfert: „… Sehr geehrter Herr Wester, zu Ihrer Wahl zum Vorsitzenden der Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg gratuliere ich Ihnen herzlich und wünsche Ihnen und Ihren Vorstandskollegen, die ich herzlich grüßen lasse, eine gute Zusammenarbeit und Erfolge bei Ihrer gemeinsamen Arbeit für unsere Landsleute in Ihrer Kreisgruppe“.

Ein großer Erfolg war die Aufführung des Singspiels „Bauernhochzeit in Siebenbürgen“ am 26.10.1985 im vollbesetzten Musensaal des Kongress Zentrums Rosengarten Mannheim, unter der Schirmherrschaft des Mannheimer Oberbürgermeisters Gerhard Widder, aufgeführt von der Kreisgruppe Heilbronn, sowie die Ausstellung, die mit Unterstützung von Kulturamtsleiterin Gisela Krauß und Katrin Mönch, damalige Leiterin des siebenbürgisch sächsischen Museums Gundelsheim, möglich wurde. Dipl. Ing. Niels Gormsen – Bürgermeister der Stadt Mannheim,  Dr. Wolfgang Bonfert und viele prominente Gäste nahmen an der Veranstaltung teil.

In der Zeit von Oktober 1984 bis Dezember 1986 hatte die Kreisgruppe in jeder Beziehung einen erheblichen Aufschwung genommen, und einen erfreulichen Mitgliederzuwachs von über 70% zu verzeichnen.

Seit der Gründung führte die Kreisgruppe den Namen „Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg“. Sie erstreckte sich von Mannheim, Schwetzingen bis Hockenheim. Von Weinheim, Heidelberg bis Mosbach und in der Pfalz – Bundesland übergreifend – von Ludwigshafen, Speyer, Landau, Neustadt, Bad Dürkheim, Worms und Frankenthal.

Bedingt durch die Neuordnung auf Bundes- und Landesebene, traten wir am 01. Januar 1987 / 130 Mitglieder an die neugegründete Kreisgruppe „Vorderpfalz“ ab. Daraufhin wurde in der Hauptversammlung beschlossen, den Namen der Kreisgruppe in „Kreisgruppe Mannheim – Heidelberg“ zu ändern, den sie bis heute trägt.

Am 01. Januar 1988 traten wir weitere 29 Mitglieder, aus dem Raum Mosbach, an die Kreisgruppe Heilbronn ab.

Ein großes Ereignis waren die „Siebenbürgischen Kulturtage“ vom 06. bis 28.03.1987 in Mannheim, unter der Schirmherrschaft des damaligen Mannheimer Oberbürgermeisters Gerhard Widder. Die Eröffnungsfeier fand am 07. März im vollbesetzten Rittersaal des Kurfürstlichen Schlosses statt. Mitwirkende waren der Kinderchor der Musikschule Edingen-Neckarhausen, die Siebenbürger Trachten-Blaskapelle und Trachtentanzgruppe aus Rüsselsheim. Die Begrüßung machte Richard Löw, Landesvorsitzender von Baden-Württemberg, die Grußworte sprachen Dipl. Ing. Niels Gormsen / Bürgermeister von Mannheim sowie Dr. Wolfgang Bonfert.

Die Festansprache von Hans Bergel hinterließ bei mehreren prominenten Persönlichkeiten aus Mannheim und der Region einen ganz besonderen Eindruck. Nach Rücksprache mit Hans Bergel habe ich seine Rede vervielfacht und ihnen zugeschickt.

Die Dankesworte und  Einiges zum Programm der Kulturtage sprach Hans Wester.

Oberbürgermeister Widder in seinem Grußwort: „… Auch in Mannheim haben viele Siebenbürger Sachsen nach dem Verlust ihrer Heimat ein neues Zuhause gefunden. Zahlreiche Brauchtumsveranstaltungen zeugen von den kulturellen Werten der ehemaligen Heimat und tragen somit dazu bei, diese Kulturleistungen, die ein Teil unserer europäischen Geschichte sind, zu bewahren. Mannheim hat in seiner Geschichte viele Flüchtlinge vorbehaltlos und gerne aufgenommen. Schon immer hatten die Bürger dieser Stadt besonderes Verständnis für die Sorgen und Nöte von Heimatlosen“.

Der Mannheimer Morgen schrieb am 05. März 1987: „…Die 8.Mannheimer Kulturtage sind erstmals nicht einem Land, sondern dieser Volksgruppe gewidmet, deren Vorfahren im 12. Jahrhundert aus dem Gebiet zwischen Mosel und Mittelrhein bis zum Niederrhein und Flandern nach Transsylvanien geholt wurden, um menschenleere Siebenbürgische Wälder zu erschließen und gegen die Mongolen zu schützen. Diese Deutschen, nach damaligem Sprachgebrauch als „Sachsen“ bezeichnet, entfalteten dort ein eigenständiges Leben, und sie führten zum Beispiel als erste in Europa die Schulpflicht ein. Die Kulturtage sollen nun dazu beitragen, einer breiteren Öffentlichkeit das Brauchtum, die Geschichte und Kultur dieser Gruppe vorzustellen.

Bereits am Freitag, den 6. März, wurde die Ausstellung „Deutsche Kultur in Siebenbürgen“ in der Stadtsparkasse Mannheim eröffnet“.

In den nächsten drei Wochen folgte eine Reihe vielseitiger Veranstaltungen; Festgottesdienst, Konzerte, Auftritte von Chören und Blaskapellen, Theateraufführung der Otmar Strasser Bühne, Referate, Diavorträge, Kurzfilme, Malerei und Plastik der Gegenwart, mehrere Ausstellungen und Lesungen, in Banken, Schulen, Kaufhäusern, Kirchen, Handwerk mit Vorführung, sowie Siebenbürgische Küche eine Woche lang im Restaurant am Paradeplatz.

Alle Veranstaltungen dienten dazu, die Siebenbürgische Kultur und das Brauchtum der Bevölkerung Mannheims und des Rhein-Neckar Kreises vorzustellen.

Die Hermann Oberth Ausstellung, in Anwesenheit des 93-jährigen Hermann Oberth – für uns eine besondere Ehre, fand in der Landeskommunalbank Mannheim statt.

Pressenachlese

 „Kulturpolitische Korrespondenz / Bonn“  vom 05. April 1987: „…Mit einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm stellte sich die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen mit ihrer Kultur und ihrem Brauchtum der Mannheimer Bevölkerung vor. Getreu dem Motto: Unkenntnis führt oft zu Missverständnissen, Information klärt auf, lieferten die Siebenbürger Deutschen ein nachahmenswertes Beispiel, wie man Kultur und Probleme einer auslandsdeutschen Volksgruppe einer breiten, bezüglich des Auslandsdeutschtums immer noch an einem Informationsdefizit leidenden, Bevölkerungsschicht darbieten kann. Besonders hervorzuheben wäre das rege Interesse der Mannheimer Bevölkerung sowie die breite Unterstützung, die diese Veranstaltung durch die Geschäftswelt des Rhein- Neckar Raumes erfahren hat. Diese Kulturtage könnten richtungweisend dafür sein, wie man auslandsdeutsche Kultur einer breiten Öffentlichkeit ´schmackhaft´ macht.“

Gisela Krauß / Leiterin des Kulturamtes Mannheim schrieb am 28.04.1987:

„ … Sehr geehrter Herr Wester, ich denke, dass Sie und die anderen Helfer  sehr stolz sein dürfen über den Erfolg, den die Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage in Mannheim gehabt haben. Vor wenigen Tagen bin ich mit Journalisten aus Mannheim und der Umgebung in den Niederlanden gewesen. Auf der Fahrt haben mir mehrere von ihnen, lobende Anerkennung über Ihre Kulturtage gesagt. Dies möchte ich Ihnen nicht vorenthalten“.

Anni Hermann / Kulturreferentin des B.D.V. – Kreisverband Mannheim Stadt schrieb am 9./10. Mai 1987 im Mannheimer Morgen:

   „Nun gehören die Siebenbürgischen Kulturtage der Vergangenheit an, aber wer sie miterlebte und daran teilnahm, wird sie nicht so schnell vergessen. Es war schon beeindruckend  mit welch großer Liebe und Sorgfalt die einzelnen Veranstaltungen inszeniert und dargeboten wurden. Eine große Palette siebenbürgischen Alltagslebens und Kulturschaffens  konnten wir erleben. Die Erlebnisgeneration, als auch die Jugend selbst mit ihren Trachtengruppen, Volkstanzgruppen und Spielscharen – und nicht zuletzt die einzelnen Kunstschaffenden, boten den Besuchern ein sehr anschauliches Bild ihrer Heimat. „Menschen ohne Heimat“ war in einem Brief zu lesen, den ein noch in Ostpreußen lebender Deutscher nach dem Westen sandte. Deutsche, die in einer Heimat leben, die ihnen zur Fremde ward. Zur Fremde wurde auch den Siebenbürger Sachsen ihre alte Heimat in Rumänien. Auch sie erlebten das harte Schicksal aller völkischen Minderheiten der Welt. Nur schweren Herzens verließen sie ihr Land, um wenigstens hier noch eine Zukunft zu finden. Mit zähem Willen – unerschütterlicher Treue zu ihrem Volkstum und ihrer Kultur leisten sie heute – wie damals ihre Väter, Pionierarbeit beim Aufbau einer neuen Existenz. Sie haben sich uns in imponierender Weise vorgestellt – und viele unserer einheimischen Bürger werden nach dem Besuch dieser Kulturtage auch die Siebenbürger Sachsen schätzen gelernt haben. Und das ist gut so“.

Mit Unterstützung der Stadt Mannheim, Kulturdezernent Manfred David, Kulturamtsleiterin Gisela Krauß, Mannheimer Presse, Anni Wester, Frau von Friedeburg-Bedeus beratend – damalige Bundeskulturreferentin, Elke Riffelt, den Vorstandsmitgliedern und vielen Helferinnen und Helfern, konnten die Kulturtage mit einem Programm, das über drei Wochen ging, über 15.000 Besucher verzeichnete, und bei der Bevölkerung Mannheims und des Rhein-Neckar-Kreises einen besonders guten Eindruck hinterlassen hatte, mit Erfolg abgeschlossen werden. Große Mühe hatte ich, auch nach Abschluss der Kulturtage, bis ich die Gesamtkosten von 34.000,- DM beisammen hatte.

In der Hauptversammlung im September 1987 wurde Hans Wester für weitere drei Jahre zum Vorsitzenden, Gerhard Truetsch und Helmut Greger zu seinen Stellvertretern, gewählt.

Die 35-jährige Jubiläumsfeier der Kreisgruppe fand am 25.September 1988 im Jakobussaal in Mannheim-Neckarau statt. Die Begrüßung machte Hans Wester. Grußworte sprachen Bürgermeister Dipl. Ing. Niels Gormsen, in Vertretung des O.B. Gerhard Widder, Stadtrat Otto Heß in Vertretung des O.B. der Stadt Heidelberg, Reinhold Zundel, Dr. Wolfgang Bonfert, Bundesvorsitzender, Richard Löw, Landesvorsitzender, die Kulturreferentin des BdV  Mannheim, Frau Anni Hermann. Die Festansprache hielt Pfarrer Hermann Schuller und Gerhard Truetsch den Rückblick. Mitwirkende waren die Musikformationen Geschwister Mautner und die Melzer Band, sowie der Singkreis, unter der Leitung von Pfarrer Hermann Schuller.

In den 80er Jahren war die Not in Siebenbürgen sehr groß. Daraufhin hat der Vorstand der  Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg  beschlossen, sich an der „Hilfsaktion – Hilfe für Siebenbürgen“  zu beteiligen. Danach habe ich an die  Zeitungen der Rhein-Neckar Region,  „Mannheimer Morgen“, „Rhein-Neckar-Zeitung“ und „Weinheimer Zeitung“, einen Spendenaufruf  gesandt, mit der Bitte, diesen zu veröffentlichen. Alle drei Zeitungen haben sich an der Hilfsaktion  beteiligt. Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung war erfreulicherweise sehr groß. Vielleicht auch, weil während der vorangegangenen Siebenbürgischen Kulturtage täglich in den Zeitungen über die Siebenbürger Sachsen berichtet wurde. Einige Anrufer wollten selbst Pakete an die Hilfsbedürftigen schicken, und baten uns um Anschriften. In den Jahren 1987-1989 haben wir über 700 Lebensmittelpakete, die meisten vom Vorstand selbst gepackt, im Wert von 92.000 DM nach Siebenbürgen geschickt. Außerdem wurden aus unserer Kreisgruppe mehrere Lebensmitteltransporte nach Siebenbürgen organisiert.

Weiter hat die Kreisgruppe insgesamt 5500,- Euro an das Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen München bzw. Altenheime sowie das Siebenbürgische Museum Gundelsheim, gespendet.

Da die Siebenbürger Sachsen nun über die Grenzen hinweg bekannt geworden waren, ergab sich die Frage von selbst, ob die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg nicht ein Siebenbürgisch Sächsisches Heimatmuseum einrichten sollte. Daraufhin führten wir Gespräche mit dem damaligen Kulturbürgermeister Manfred David, der Möglichkeiten sah, dafür einen Platz im Reißmuseum Mannheim zu bekommen. So begannen wir siebenbürgische Trachtenstücke und Schmuck zu kaufen. Außerdem bekamen wir auch viele Exponate von unseren Mitgliedern geschenkt.

Die passenden Möbel (zu der Zeit durfte man aus Siebenbürgen keine Möbel nach Deutschland bringen)  fanden wir in Rheinland Pfalz und in Dörfern im Odenwald, die wir, Traute Schuller, Jutta Kelp, Barbara Hamsea, Anni und Hans Wester, mit Original Motiven aus Siebenbürgen, unter der Anleitung von Grete Schiffbäumer, bemalten.

Die Motive der Möbel stammen, bis auf den Schrank – Patrizier Barockschrank aus Hermannstadt, aus der Repser Gegend: Deutsch Weißkirch, Stein, Katzendorf, Meeburg und Draas.

Als wir alle Ausstellungsexponate beisammen hatten, war dann doch kein Platz im Reißmuseum. Danach kontaktierten wir die Heimatmuseen in den Stadtteilen Mannheims, was aber zu keinem Ergebnis führte.

Mit den vorhandenen Exponaten konnten wir nun mehrere Ausstellungen „Deutsche Kultur in Siebenbürgen“ eröffnen:

Am 01. März 1990 in der Bezirkssparkasse Schwetzingen. Die Begrüßung machte Sparkassendirektor Helmut Moser. Grußworte sprachen Schwetzingens Bürgermeister Gerhard Stratthaus und Oberregierungsrat Dr. Siegfried Schwab. Die Eröffnungsansprache hielt Hans Wester.

Am 9. Mai 1990 im Antiquitätengeschäft Hartmann in Mannheim. Die Begrüßung machte Hans Wester. Grußworte sprachen Mannheims Bürgermeister Lothar Mark, Dr. Karin von Welck / Direktorin des Reißmuseums, Anni Hermann / Vorsitzende des BdV Mannheim und Richard Löw / Landesvorsitzender. Die Eröffnungsansprache hielt Pfarrer Hermann Schuller.  

Im neugegründeten Heimatmuseum Ilvesheim, richteten wir nach Vermittlung der damaligen Direktorin des Reißmuseums, Frau Dr. Karin von Welck, die „Siebenbürgisch Sächsische Bauernstube“ ein. Die Eröffnung fand am 29.01.1991 statt. Die Begrüßung machte Dipl. Ing. Wilfried Reibetanz und die Eröffnungsansprache hielt Hans Wester.

Die Rhein-Neckar-Zeitung schrieb im Kulturteil: „… Viele interessierte Besucher kamen, als das Heimatmuseum Ilvesheim am 29. Januar seine Türen zur Ausstellung über die Siebenbürger Sachsen öffnete. Ein Vortrag von Hans Wester, der seit 1974 aus Siebenbürgen nach Mannheim übersiedelte, gab den Besuchern wertvolles Hintergrundwissen über Kultur und Geschichte der Siebenbürger Sachsen“.

Am 31. Mai 1992 eröffneten wir im Rathaus Plankstadt, im Beisein von Bürgermeister Werner Weick und vieler prominenten Persönlichkeiten, die Ausstellung „Deutsche Kultur in Siebenbürgen“. Grußworte sprach Rudi Lerche, einen geschichtlichen Abriss über die Siebenbürger Sachsen hielt Hans Wester.

1994 bauten wir die Ausstellung im Heimatmuseum Ilvesheim ab, weil erstens, die Ilvesheimer inzwischen selbst viele Gegenstände gesammelt hatten und den Platz dafür brauchten und zweitens, weil wir mit dem Theaterstück „Am Ihr uch Gläck“ / „Um Ehre und Glück“ drei Jahre lang in mehreren Städten Baden-Württembergs auf Tournee gingen, und die Exponate für die Bühneneinrichtung benötigten. Anschließend fanden die Möbel eine Bleibe in den Räumen der Markuskirche Mannheim, bei  Pfarrer Hans Ehrlich, und alle anderen Gegenstände bei uns zu Hause.

Die Suche nach geeigneten Räumen für unser Heimatmuseum ging also weiter, und die damaligen Kulturbürgermeister von Mannheim Lothar Mark und später Dr. Peter Kurz sahen auch keine Möglichkeit, wie auch die Stadt Heidelberg, passende Räumlichkeiten zu finden.

Jahrelang begannen die traditionellen Waldfeste / Sommerfeste mit Blaskapelle und hunderten Besuchern jeweils Sonntag zur Gottesdienstzeit. Damit konnte sich mein Freund Hermann Schuller nicht anfreunden. Dann schlug ich vor, dass wir in Zukunft das Sommerfest mit einem Gottesdienst im Freien beginnen. So geschah es dann auch und die Gottesdienste fanden große Zustimmung.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kamen viele Landsleute in den Rhein Neckar Kreis, die in Übergangswohnheimen und Hotels untergebracht wurden. Alle regelmäßig zu besuchen,  allein in Mannheim gab es zwölf dieser Unterkünfte, war ein enormer Zeitaufwand. Die Aussiedlerbetreuung haben wir immer sehr ernst genommen. Wir besuchten regelmäßig die neu angekommenen Landsleute und leisteten Hilfe bei der Ausfüllung von Formularen, ja sogar Wohnungen und Arbeitsplätze konnten wir vermitteln. Die neuen Mitglieder bekamen einen Gummibaum als Begrüßungsgeschenk.

Der Auftritt einer großen Trachtengruppe, mit Unterstützung der Trachtentanzgruppe aus Neu-Isenburg, beim „Sommerfest der Volksmusik“ mit 5000 Gästen im Juni 1990 in der Maimarkthalle Mannheim, war eine gelungene Angelegenheit.

Nach 15-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in der Kreisgruppe, von 1975 – 1979 aktiver Mitarbeiter,  1979 bis August 1984 stellvertretender Kreisvorsitzender, und ab 14.Oktober 1984 Vorsitzender, hatte ich im Jahr 1990 aus beruflichen Gründen nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden kandidiert. Auf der Hauptversammlung am 07.Oktober 1990 wurde zwar ein neuer Vorstand gewählt, aber keine/kein Vorsitzende/r. Als Stellvertreter wurden Pfarrer Michael Batzoni und Michael Bielz gewählt. Wahlleiter war Otto Depner – Stellvertretender Landesvorsitzender von Baden–Württemberg. Daraufhin habe ich einige Tage später eine Vorstandssitzung einberufen, wonach Robert Schuller den Vorsitz kommissarisch übernahm.

Da in den folgenden drei Jahren die Aktivitäten der Kreisgruppe sehr nachließen und weit über 100 Mitglieder aus dem Verband austraten, überzeugten mich meine Freunde, wieder für den Vorsitz zu kandidieren.

In der Hauptversammlung am 19. Dezember 1993 wurde Hans Wester wieder zum Vorsitzenden, und zu seinen Stellvertretern Pfarrer Michael Batzoni und Hans Holger Rampelt, gewählt. Wahlleiter war Dipl.-Ing. Konrad Stamm, stellvertretender Landesvorsitzender. Nach der Wahl konnten wir einige Landsleute, die aus dem Verband  ausgetreten waren, überzeugen wieder einzutreten, leider nicht alle. 

Auch in dieser Zeit, als meine Frau und ich kein Amt im Vorstand hatten, haben wir uns weiterhin für die Belange der Kreisgruppe eingesetzt. Wir eröffneten Ausstellungen und ließen die guten  Kontakte zu den Rathäusern Mannheim und Heidelberg nicht abklingen, um auch für die Zukunft eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten.

Nach mehreren Schreiben an den Gemeinderat der Stadt Mannheim, bei der Benennung  neuer Straßennamen auch unsere alte Heimat Siebenbürgen zu berücksichtigen, schrieb der  Mannheimer Morgen am 15. Juli 1994  unter Bekanntmachung des Oberbürgermeisters Gerhard Widder zur Benennung von Straßennamen: „Der Gemeinderat hat am 05. Juli 1994 beschlossen, die Straße Feudenheim-Wallstadt bis Vogelstang, zwischen Ilvesheimer- und Magdeburgerstraße, wird „Siebenbürger Straße”, benannt. Eine erfreuliche Nachricht, zumal die Straße 3,7 km lang ist und sieben Querstraßen auf sie stoßen. Außerdem wird sie täglich im Verkehrsbericht der Stadt erwähnt.

In Heidelberg ist es uns auch nach mehreren Schreiben an den damaligen Oberbürgermeister Reiner Zundel und später an die Oberbürgermeisterin Beate Weber nicht gelungen, obwohl die Anregungen zu der Liste von Vorschlägen genommen wurden.

Unter der Leitung von Mathilde Hoprich, damalige Kulturreferentin, wurde das Theaterstück „Am Ihr uch Gläck“ von Grete Lienert einstudiert, und erstmals am 22. Oktober 1994 in der Kulturhalle Mannheim Feudenheim aufgeführt. Nach dem Tod von Mathilde Hoprich im Jahr 1995 übernahmen Brigitte Mosberger und Anni Wester die Leitung, die Organisation und die Gesamtleitung lag in den Händen des Kreisvorsitzenden. Es folgten weitere fünf Aufführungen in Baden-Württemberg.

Bei der Wahl im Oktober 1996, Wahlleiter war der damalige stellvertretende Landesvorsitzende Dipl.-Phys. Alfred Mrass, und auch bei der Wahl am 03. Oktober 1999, Wahlleiter war der damalige stellvertretende Landesvorsitzende Johann Lauer, wurde Hans Wester einstimmig wiedergewählt. Pfarrer Michael Batzoni und Hans Holger Rampelt zu seinen Stellvertretern.

Am 05. Oktober 1997 feierte die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg ihr 44-jähriges Bestehen, mit einem Festkonzert „Bach-Beethoven-Brahms“, dem Jugendsinfonieorchester Bruchsal, unter der Leitung von Prof. Heinz Acker, in der Friedenskirche Mannheim. Obwohl 44 Jahre keine Runde Zahl darstellen, hat es der Vorstand der Kreisgruppe als angemessen gefunden, dieses Jubiläum mit einem „Festkonzert“ zu begehen. Grund dafür  war, dass das 40-jährige Jubiläum im Jahr 1993 nicht gefeiert wurde. An der Feier nahmen die damalige Kulturamtsleiterin Mannheims Frau Sabine Schirra, der Hausherr Pfarrer Michael Batzoni mit Gattin Roswitha, der Vorsitzende des BdV Heidelberg Theo Wolf, Gemeindemitglieder der Friedensgemeinde, Vertreter der befreundeten Kreisgruppen, und selbstverständlich die vielen Landsleute unserer Kreisgruppe.

Hervorzuheben sind die jahrelangen Treffen des Frauenkreises im Saal der Ev. Friedenskirche Mannheim, unter der Leitung von Roswitha Batzoni, mit Vorträgen und Berichten aus den Heimatsorten der Frauen.

Aus Verbundenheit zu unserer Stadt hat die Kreisgruppe im März 2003, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Kreisgruppe, einen Baum – eine Linde für den Bürgerpark Mannheim-Feudenheim „Bürger pflanzen Bäume für Bürger“  gespendet.

Außerdem haben Ilse und Hans Rampelt, Johann Lauer und ich, eine Festschrift / Dokumentation  „50 Jahre Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg“ herausgegeben.

Das 50-jährige Jubiläum der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg fand am 10. Mai 2003 unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters GerhardWidderin der Kulturhalle Mannheim-Feudenheim statt.

In seiner Begrüßungsansprache hieß Hans Wester die Ehrengäste willkommen, allen voran den Oberbürgermeister von Mannheim, Gerhard Widder – ihm sprach er seine tiefe Dankbarkeit für die jahrzehntelange Unterstützung von Seiten der Stadt aus, den Ehrenvorsitzenden der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Dr. Wolfgang Bonfert mit Gattin, Dipl.-Ing. Arch. Volker E. Dürr, den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Dekan Hermann Schuller, den Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Dipl.-Phys. Alfred Mrass mit Gattin, die Vertreter der Banater Schwaben und der benachbarten Kreisgruppen, Medienvertreter, die Musikkapelle Stuttgart unter ihrem Dirigenten Hans Otto Mantsch, die Tanzgruppe Heilbronn unter der Leitung von Christine Göltsch sowie die vielen Trachtenträger und hunderte Festgäste.

Er verlas auch die Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Erwin Teufel, sowie von Dr. h.c. Hans Bergel. Anschließend  hielt er einen Rückblick auf 50 erfolgreiche Jahre.

Grußworte sprachen Mannheims Oberbürgermeister Gerhard Widder und Dekan Hermann Schuller. Die Festansprache hielt Dipl.-Ing. Arch. Volker E. Dürr – der damalige Bundesvorsitzende. Die Moderation machte Roswitha Batzoni.

Aus den Grußworten des Herrn Gerhard Widder erfahren wir: „… Auch in Mannheim haben viele Siebenbürger Sachsen nach dem Verlust ihrer Heimat ein neues Zuhause gefunden. Zahlreiche Brauchtumsveranstaltungen zeugen von den kulturellen Werten der ehemaligen Heimat und tragen somit dazu bei, dass diese Kulturleistungen, die ein Teil unserer europäischen Geschichte sind, zu bewahren. Mannheim hat in seiner Geschichte viele Flüchtlinge vorbehaltlos und gerne aufgenommen. Schon immer hatten die Bürger dieser Stadt besonderes Verständnis für die Sorgen und Nöte von Heimatlosen. Neben der Betreuung neu angekommener Landsleute wurde dem Erhalt des Brauchtums und der heimatlichen Alltags- und Festkultur ein hoher Stellenwert beigemessen. Es freut mich, dass die Kreisgruppe mit Veranstaltungen wie den Siebenbürgischen Kulturtagen im März 1987, zahlreichen Ausstellungen und Festen oder dem im Jahr 2001 zum zweiten Mal gemeinsam mit der Evangelischen Friedensgemeinde Mannheim veranstalteten „Tag der Begegnung“ über die so wichtige Kontaktpflege zu Landsleuten hinaus allen Bürgerinnen und Bürgern interessante Einblicke in eine traditionsreiche Kultur bietet“. „Die am 05.07.1994 vom Rat der Stadt Mannheim beschlossene Benennung der südöstlichen Ortsumgehung Freudenheim‑Wallstadt in „Siebenbürger Straße“ entspricht der besonderen Anerkennung der Gemeinschaftsleitungen der Kreisgruppe Mannheim‑Heidelberg. Heute bin ich auf dem Weg hierher auf der „Siebenbürger Straße“ gefahren, die es nicht gäbe, wenn nicht die Kreisgruppe und ihr Vorsitzender Wester dafür gekämpft hätten. Sie sehen, mit Siebenbürgen kommen viele jeden Tag in Berührung“.

Hermann Schuller, Dekan „ …mit ihrem Schlusswort haben sie mir, lieber Herr Oberbürgermeister ein Stichwort gegeben, dass ich kurz ergänzen möchte: Der Einladung des Kurfürsten Karl Ludwig im 17. Jahrhundert „alle ehrlichen Leute von allen Nationen werden eingeladen, sich in Mannheim niederzulassen“, folgten Siedler aus der Gegend von Metz, aus Nordfrankreich, Holland, Italien und aus der Schweiz, zu ihnen gesellten sich auch einige Pfälzer“. Nach dem zweiten Weltkrieg hat Mannheim eine große Zahl von Flüchtlingen beherbergt, trotzdem die Stadt zu 80% zerstört war. Das in Mannheim zur Zeit 160 Nationen wohnen ist zu beachten. Dazu gehören auch die Siebenbürger Sachsen und haben in den zurückliegenden Jahrzehnten die Offenheit ihrer Bürgerinnen und Bürger erfahren.

Ich darf grüßen im Namen des Vorstandes des Hilfskomitee`s der Siebenbürger Sachsen und evangelischen Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD. Es ist dies die älteste Einrichtung der Siebenbürger Sachsen, die sich vor allem die kirchliche Integration der Landsleute zum Ziel gesetzt hat.

Dass dies hier in Mannheim in besonderer Weise gelungen ist, darf ich dankbar feststellen. In einer Zeit, als anderswo  Pfarrer, die von jenseits des Eisernen Vorhanges kamen, nicht in den Dienst der Kirche übernommen wurden, waren wir hier in Mannheim vier Pfarrer aus Siebenbürgen. Über die Hälfte der Kirchendiener waren Siebenbürger Sachsen. In den 42 Pfarrgemeinden Mannheims, inzwischen sind es einige weniger geworden, fand kirchliche Beheimatung statt. Dafür sind wir dankbar.

Es darf auch erwähnt sein, dass wir ein jahrhundertealtes reformatorisches Selbstverständnis mitgebracht haben. Die Reformation war in Siebenbürgen schon 1572 abgeschlossen. Durch die Zeiten hindurch haben wir gelernt mit anderen Konfessionen und Religionen friedlich miteinander zu leben. Wir haben aber auch gelernt uns selbst kritisch zu hinterfragen. Das hat  geholfen, uns in einem neuen Umfeld erfolgreich zurecht zu finden und neue Existenzen zu gründen. Nicht zu vergessen ist, dass unsere Mütter und Väter sich für den Kirchgang mit den schönen Trachten schmückten.

Lieber Hans, dir möchte ich heute sagen, dass du als Vorsitzender der Kreisgruppe über die vielen Jahre, dein Allerbestes gegeben hast. Ich wünsche dir auch weiterhin Kraft und Ausdauer damit du, zusammen mit den Vorstandsmitgliedern, für unsere Landsleute da sein kannst.

Dipl.-Ing. Arch. Volker E. Dürr hob hervor: „ … die Wahl Mannheims als Tagungsort für den am 29. November 1959 abgehaltenen Bundesverbandstag darf als eine Wertschätzung der Bemühungen der Kreisgruppe gewertet werden, und ich hoffe, sehr geehrter Herr Wester, dass Ihre Kreisgruppe auch durch die aktuelle Wahl Mannheims als Tagungsort für den am 3. und 4. Oktober 2003 abzuhaltenden Bundesverbandstag erfolgreich weiter ausbauen lässt. Mit großem Engagement ist es Ihnen gelungen, auf der Ebene der Kulturgruppen, wie Chöre, Theatergruppen, Frauen- und Trachtengruppen, innerhalb Ihrer Kreisgruppe der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, eine enge Vernetzung aller Initiativgruppen auch mit den örtlichen kirchlichen und kommunalen Einrichtungen zu erreichen. Unter Einbeziehung der siebenbürgisch-sächsischen Jugend in ein gemeinschaftliches Zusammenwirken mit der Bevölkerung der Ortschaften Ihrer Kreisgruppe haben Sie einen sehr wichtigen Beitrag sowohl zur gegenseitigen kulturellen Bereicherung als auch zur Erhaltung unserer kulturellen Identität, und damit zu einer gelungenen Integration in Deutschland, geleistet. In diesen fünf Jahrzehnten sind unser gemeinsames Vertrauen und unsere gegenseitige Wertschätzung stetig gewachsen. Ich bin Ihnen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Widder dafür sehr dankbar, dass Sie uns in Ihrer Ansprache eine weiterhin gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zugesagt haben“.

Mannheims Oberbürgermeister Gerhard Widder erhält Goldenes Ehrenwappen

In Würdigung seines Engagements bei der Einbeziehung siebenbürgischer Anliegen in das Geschehen der Stadt sowie der tatkräftigen Unterstützung landsmannschaftlicher Arbeit in Mannheim verlieh der Bundesvorsitzende Dipl.-Ing. Arch. Volker Dürr, während der 50jährigen Jubiläumsfeier,  Herrn Gerhard Widder,  Oberbürgermeister von Mannheim, das Goldene Ehrenwappen mit Urkunde.

Dipl.-Phys. Alfred Mrass schreibt in seinem Grußwort:

„ … Mit diesem Jubiläum  feiert die erste Kreisgruppe, die in unserer Landesgruppe eigenständig gegründet wurde, ihr 50-jähriges Bestehen. Das erfüllt uns alle mit Freude und Stolz, und ist Anlass für ein Jubiläum besonderer Art. Dieses alleine ist an sich eine einzigartige Situation und eine beachtliche und bewundernswerte Tatsache. Dazu gesellt sich eine intensive und erfolgreiche Arbeit auf kulturellem, gesellschaftlich-sozialem und politischem Gebiet. Diese Arbeit wurde von einer Vielzahl von Landsleuten getragen; sie hat bei noch viel mehr Personen Resonanz, Anerkennung und Dank gefunden.

Die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg war der Kristallisationspunkt für das Erstarken der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft in diesem Raum, sie war durch ihre vielfältigen Aktivitäten ein leuchtendes Beispiel von Gemeinschaftspflege für die siebenbürgischen Gruppen aus anderen Regionen der Bundesrepublik. Durch die mit besonderem Glanz organisierten Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage 1987 in Mannheim, durch das Veranstalten von Tagen der Begegnung in der Mannheimer Friedenskirche und durch die Präsentation der siebenbürgisch-sächsischen Kultur auf der Bühne und in vielen Ausstellungen in Rathäusern und Banken wurde das Wissen über die Siebenbürger Sachsen und das Verständnis für sie in der breiten Öffentlichkeit stark verbessert. Die Kreisgruppe hat durch ihre kulturellen Aktivitäten in den zurückliegenden 50 Jahren bewiesen, dass in einer freiheitlich-demokratisch organisierten Gesellschaft das Kulturgut einer kleinen Minderheit gepflegt und weiterentwickelt werden kann“.

Am 3./ 4. Oktober 2003 fand der Bundesverbandstag zum zweitenmal, nach 1959, in Mannheim statt, und abends als kultureller Beitrag für die Delegierten, die Aufführung des Theaterstücks „Kathi, schau nach vorn“ von Doris Hutter, durch die Jugendtheatergruppe, unter der Leitung von Roswitha Batzoni.

In der Hauptversammlung im Oktober 2003 wurde Hans Wester wieder zum Vorsitzenden, und zu seinen Stellvertretern  Hermann Schuller, Michael Batzoni und Hans-Holger Rampelt, gewählt. Wahlleiter war Alfred Mrass.

Da ich schon länger auf der Suche nach einem kompetenten Nachfolger für das Amt des Kreisvorsitzenden – und der Meinung war, dass Hans-Holger Rampelt der richtige ist, hatten wir schon bei der Wahl im Oktober 2003 uns geeinigt, dass er in der Mitte der Wahlperiode das Amt des Vorsitzenden übernimmt. Damit der Führungswechsel reibungslos stattfindet, blieben alle anderen Vorstandsmitglieder unverändert in ihren Ämtern bis 2005.

Am 02. Oktober 2005 wurde Hans Rampelt, seit 1993 stellvertretender Vorsitzender, von der Versammlung als Vorsitzender bestätigt. Wie auch bei der Wahl am 07. Oktober 2007 / Wahlleiter war Hans Wester, und im Oktober 2011 / Wahlleiter war Dipl.-Phys. Alfred Mrass. Seine Stellvertreter waren Hermann Schuller und Michael Batzoni.

Während den Kulturtagen in Mannheim, und auch in der Medienlandschaft der 80-90er Jahre mussten wir feststellen, dass die Bezeichnung „Landsmannschaft“ in der deutschen Bevölkerung nicht gerade eine große Begeisterung auslöste. Daraufhin hat die Kreisgruppe jeweils rechtzeitig, erstmals 1995, vor den betreffenden Verbandstagen einen Antrag auf Namensänderung der Landsmannschaft in „Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.“ an den Verbandstag gestellt. Auf den folgenden Verbandstagen stimmte zwar eine Mehrheit dafür, aber der Antrag scheiterte an der Zweidrittelmehrheit.

Auf dem Verbandstag am 3./4. November 2007 in Bad Kissingen gab es in dieser Angelegenheit auch eine lebhafte Diskussion, aber eine Mehrheit von 80 % stimmte schließlich für die Namensänderung in „Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.“

Am 15.11.2007 schrieb die Siebenbürgische Zeitung: „…Hans Wester (Mannheim) traf sicherlich den Nerv vieler Anwesenden, als er den Dichter Wolf von Aichelburg zitierte: „Zeitgemäß sein, ohne mit der Tradition zu brechen“. Mit dieser Gewissheit hoben wohl die meisten Delegierten ihren Stimmzettel: In dem neuen Namen und der neuen Satzung ist die bisherige Landsmannschaft bestens aufgehoben, die Siebenbürger Sachsen öffnen sich, rüsten sich für die Zukunft, ohne ihre Traditionen oder Werte preiszugeben“.

Siebenbürgische Heimatmuseum im Rathaus Mannheim Neckarau

Das alte Rathaus in Mannheim Neckarau schien mir immer der bestgeeignete Platz für unser Siebenbürgisches Kulturgut zu sein. Mit Unterstützung der Stadt Mannheim und dem Vorsitzenden des Vereins Geschichte Alt-Neckarau e.V. (der Verein hatte schon ein Museum eingerichtet) Christian Helmut Wetzel, wurden uns die Räume, Flur und drei Zimmer mit Gauben zur Rheingoldstraße, überlassen. Sie waren sehr renovierungsbedürftig, was uns aber nicht davon abhielt mit der Arbeit zu beginnen.

Mit der Hilfe einiger Mitglieder und monatelanger Renovierung, und nachdem Anni Wester, Referentin für Trachten und Brauchtumspflege, das Museum eingerichtet hatte, fand am 18. Oktober 2008 ein Tag der offenen Tür, und die offizielle Eröffnung des Siebenbürgischen Heimatmuseums, die Ausstellung „Deutsche Kultur in Siebenbürgen“, unter der Schirmherrschaft des Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz, am 01. Dezember 2008 im Ratssaal statt.

Die Begrüßung machte Hans Rampelt, Grußworte sprachen Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz,  Hermann Schuller, Dekan i. R., Helmut Wetzel- Altstadtrat und Dipl.-Phys. Alfred Mrass – Landesvorsitzender. Die Eröffnungsansprache hielt Hans Wester.

Nach der Begrüßung der vielen Gäste durch Hans Rampelt, sagte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seinem Grußwort: „… Die Stadt Mannheim freue sich, den Siebenbürger Sachsen mit der Ausstellung ein Stück Heimat zu bewahren, in dem sie Kultur und Brauchtum vor dem allmählichen Vergessen schützen und der Öffentlichkeit näher bringen können, und lobte das Engagement der Kreisgruppe. Als neuen Ort von Heimat in der Stadt bezeichnete er das neue Museum und hob er hervor, dass hier einerseits Kultur gepflegt würde, und diese gleichzeitig der Bevölkerung vorgestellt werden könne“.

Der Mannheimer Morgen schrieb am 05. Dezember 2008: „Landsmannschaftliche Ausstellung erinnert an deutsche Volkskultur in Siebenbürgen, Siebenbürger Sachsen bereichern Museum im Rathaus“.

„Trat einst in Siebenbürgen eine junge Braut vor den Altar, so trug sie ihre farbenfrohe Mädchentracht mit der traditionellen Kopfbedeckung. Noch am Hochzeitstag wurde dieser Kopfschmuck dann durch eine Haube und einen kunstvoll geschlungenen Schleier ersetzt und die Mädchentracht für immer abgelegt. Von nun an trug sie bei festlichen Anlässen, vor allem aber bei Gottesdienstbesuchen die Tracht der Frauen, die für den jeweiligen Landstrich typisch waren, und mit zunehmendem Alter einen speziellen Umhang und ein Kopftuch. Über Monate hinweg wurden sie in unermüdlicher Eigeninitiative restauriert und bieten nun einen schönen Rahmen für die zahlreichen Exponate. Liebevoll und detailgetreu arrangiert legen diese nun Zeugnis davon ab, mit welcher Hingabe die Menschen in Siebenbürgen ihr Zuhause schmückten, welch tiefe Verbundenheit zur Kirche sie in ihrer festlichen Kleidung zum Ausdruck brachten und mit welcher Fertigkeit traditionelles Handwerk betrieben wurde. Gegenstände, die einen festen Platz im Leben und im Alltag ihrer Vorfahren hatten und die noch die Kindheit der heutigen Mitglieder prägten. In zahlreichen Aufzeichnungen erhält der Besucher interessante Informationen über die Geschichte Siebenbürgen Sachsens und kann anhand zahlreicher Fotos einen Eindruck von den mächtigen Wehrburgen und Kirchenbauwerken bekommen, die vielerorts das Landschaftsbild dominieren. Bauwerke, die teilweise in der Liste der Weltkulturerben zu finden sind“.

Die Rhein Neckar Zeitung schrieb am 06.12.2008 / Volksgruppe mit Geschichte

„Mit der Dauerausstellung „Deutsche Kultur in Siebenbürgen“ in den Räumen des Rathauses Neckarau findet die Erinnerung an diese deutsche Volksgruppe nun einen festen Platz in der Metropolregion. Die liebevoll präsentierte Schau gibt Auskunft über die 850-jährige Geschichte der Auswanderer, die nach dem Zweiten Weltkrieg von großem Leid, Enteignung und Deportation geprägt war. Fast alle Siebenbürger leben inzwischen wieder in der Bundesrepublik, einige sind nach Österreich, in die USA oder Kanada ausgewandert. Nur ein kleiner Rest lebe noch in Siebenbürgen, betonte Hans Wester von der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg des Verbandes der Siebenbürger Sachsen“.

Das Museum mit den ausgestellten Exponaten hinterlässt nicht nur bei unseren Landsleuten, sondern gerade bei den einheimischen Besuchern einen besonderen Eindruck. Es werden viele Fragen gestellt, und manche Besucher fühlen sich so wohl, dass sie sich vorstellen können, darin zu wohnen.

Die 60-jährige Jubiläumsfeier der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg fand am 09. Juni 2013 im Jakobussaal in Mannheim Neckarau statt.

Der Vorsitzende Hans Rampelt begrüßte die  Ehrengäste, die Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Egon Jüttner und Stefan Rebmann, die Rathauschefin von Neckarau, Patrica Popp, den Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg, Dipl.-Phys. Alfred Mrass, den Festredner Hermann Schuller, Dekan i.R., sowie den Ehrenvorsitzenden Hans Wester.

Er sagte: … „Wir sind Teil der deutschen Bevölkerung, wir gestalten Kultur und bringen uns ein mit zahlreichen Veranstaltungen und der Dauerausstellung „Deutsche Kultur“ im Rathaus Neckarau“.

Den musikalischen Beitrag leisteten Dr. Michael Möddel (Klavier) und Julia Schuller (Geige) sowie Annette Königes (Gesang) und Prof. Heinz Acker (Klavier).

Der Auftritt der Trachtentanzgruppe unter der Leitung von Susanne Weber trug zum Gelingen des Festaktes bei. Die Moderation machte  Alice Pongratz.

In seiner Festansprache erinnerte Hermann Schuller Dekan i.R. an die Gründung der Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg im Jahre 1953, in dem Bestreben, die politischen, rechtlichen und sozialen Belange der Siebenbürger Sachsen wahrzunehmen, die Integration zu erleichtern und gleichzeitig das kulturelle und religiöse Erbe zu bewahren. Vor allem die gute Aufnahme in Mannheim habe es ihnen ermöglicht, ihre schöne Tradition leben zu können und neue Freunde zu gewinnen.

Bundestagabgeordneter und Stadtrat Prof. Dr. Egon Jüttner überbrachte, in Vertretung des Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz die Grüße der Stadt. Er dankte der Kreisgruppe für „ihr Engagement und ihre großartige Arbeit“. Durch die Dauerausstellung im Neckarauer Rathaus würde die Tradition und das Brauchtum lebendig gehalten, erklärte Jüttner und erinnerte an die Siebenbürger Kulturtage 1987 und das Jubiläum anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Gruppe 2003 mit Pflanzen einer Linde im Bürgerpark in Feudenheim. Beeindruckend fand Jüttner, dass es in der Kreisgruppe auch eine Jugendgruppe gibt: „So lange es diese Jugendgruppe gibt, wird ihre Kultur nicht verloren gehen“.

Dipl.-Phys. Alfred Mrass berichtete, dass die 1953 gegründete Kreisgruppe Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg die erste eigenständige Gruppe in Baden-Württemberg gewesen sei und dass es keine andere Kreisgruppe gebe, die in sechs Jahrzehnten nur vier Vorsitzende hatte. Mit Zusammenhalt der Kreisgruppe und mit Unterstützung durch Land und Stadt habe die Kreisgruppe Neuankommenden die Einbürgerung erleichtert, die Integration vorangetrieben und einen Neuanfang ermöglicht.

Altstadtrat Christian Helmut Wetzel gratulierte als Vorsitzender des Partnervereins Geschichte Alt-Neckarau gleich dreifach: den treuen und engagierten Mitgliedern der Kreisgruppe, der stilvollen Dauerausstellung im Rathaus und zum 60. Geburtstag.

Hans Wester wies in seinem Rückblick daraufhin, dass sich in sechs Jahrzehnten in der Kreisgruppe viel verändert habe, aber auch viel geleistet wurde. Die Siebenbürger Sachsen, die nach Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und in den Rhein Neckar Raum kamen, mussten enorme Veränderungen hinnehmen. Jeder Einzelne musste sein Schicksal meistern. Aber sie wussten, hier ist eine Siebenbürgisch Sächsische Gemeinschaft, der man sich anschließen und mitarbeiten kann, und auch manchen Rat bekam. Er dankte  für die jahrzehntelange Unterstützung von Seiten der Stadt, ganz besonders Herrn Gerhard Widder Oberbürgermeister i. R. sowie dem z.Z. amtierenden Oberbürgermeister Herrn Dr. Peter Kurz, und nicht zuletzt dafür, dass es seit 1994 die „Siebenbürger Straße“ in Mannheim gibt, dass die Integration unserer Landsleute in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis so gut gelungen sei.

Im Saal nebenan präsentierte Anni Wester, anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Kreisgruppe, die Schürzenausstellung mit einer Vielfalt von Exponaten wie; Back- und Kochschürzen, weiße Schürzen, die man vor einer Hochzeit beim  Entgegennehmen der Zutaten fürs Backen und beim Walken der Hochzeitsnudeln trägt, Schürzen die zum Kirchgang oder für feierliche Anlässe getragen wurden, Trachtenschürzen mit aufwendiger Tüllstickerei, bestickte Seiden- und Festtagsschürzen, die die Siebenbürgische Tracht vervollständigen, sowie genetzte Tüll- oder Leinenschürzen, bunte Schürzen, Brautschürzen, Mädchenschürzen, Schürzen für Trauerkleidung, sowie auch blaue Männer/Arbeitsschürzen für die Garten- und Feldarbeit, und eine Schürze, die schon um 1785 getragen wurde.

Zum Schluss dankte der Vorsitzende Hans-Holger Rampelt den Musikern, Tänzern und Tänzerinnen sowie allen Helferinnen und Helfern. Im Besonderen dankte er Anni Wester, die eine sehenswerte Ausstellung über siebenbürgische Schürzen zusammengestellt hat.

Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz erhält Goldenes Ehrenwappen

Am 26. Juli 2013 wurden einige Vorstandsmitglieder der Kreisgruppe von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz im Sitzungszimmer des Mannheimer Rathauses empfangen. Hans Rampelt würdigte die Unterstützung des Oberbürgermeisters beim Zustandekommen des Siebenbürgischen Heimatmuseums und die Übernahme der Schirmherrschaft bei der Eröffnungsfeier im Rathaus Mannheim-Neckarau am 01.12.2008 sowie für die 60-jährige Jubiläumsfeier der Kreisgruppe am 09. Juni 2013.

Die Verleihung des Goldenen Ehrenwappens mit Urkunde nahm der Bundesvorsitzende Dr. Bernd Fabritius vor, der dafür nach Mannheim gekommen war. Er lobte die Unterstützung der Stadt Mannheim bei der Integration der Siebenbürger Sachsen sowie die Wertschätzung des siebenbürgischen Kulturgutes. Dr. Peter Kurz dankte anschließend für die besondere Ehrung, und aber auch für die große Integrationsleistung und das Engagement der Siebenbürger Sachsen in der  deutschen Gesellschaft.

In weiteren Gesprächen sprach Dr. Bernd Fabritius über das Thema Europa, Hermann Schuller Dekan i.R. zur Lage der Evangelischen Kirche und  Hans Wester bekräftigte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim, in der viele Siebenbürger Sachsen ihre zweite Heimat gefunden hätten.

Im Oktober 2015  wurde Hans Holger Rampelt wieder zum Vorsitzenden gewählt, und zu seinen Stellvertretern Hermann Schuller, Dekan i.R. und Pfarrer Hans Ehrlich. Die Wahl leitete Harriet Stefani, stellvertretende Landesvorsitzende von Baden-Württemberg.

Die Kreisgruppe war in den letzten 35 Jahren in der glücklichen Lage, gleich mehrere siebenbürgische Pfarrer; Hermann Schuller, Michael Batzoni, Hans Ehrlich und über eine kürzere Zeit auch Otto Reich, als Mitglieder zu haben, die mit geistlichen und besinnlichen Beiträgen unsere Erntedankfeste, Muttertags- und Adventsfeiern bereicherten.

Seit der Gründung der Kreisgruppe wurden 137 Mitglieder für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in der Kreisgruppe geehrt, davon erhielten: 41 eine Ehrenurkunde der Kreisgruppe, 5 eine Sonderurkunde der Landesgruppe, 13 eine Ehrenurkunde ohne Silbernadel, 38 das Silberne Ehrenwappen mit Urkunde, 37 das Goldene Ehrenwappen mit Urkunde,  1 eine Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg, 2 eine Pro Meritis Medaille mit Urkunde.

Neben den schon erwähnten Veranstaltungen gab es noch weitere wie; Jahrzehntelange Teilnahme der Trachtengruppe am Heimattag in Dinkelsbühl und in mehreren Städten, Auftritte des Chors, Muttertagsfeiern, Märchenlesung mit Traute Schuller, Busausflüge und -Reisen, Erntedankfeiern, Vortragsnachmittage, Trachtenlehrgänge, Nähkurse, Bauernmalerei-Lehrgänge, Frauennachmittage, Kinderfasching, Kathreinen- und Faschingsbälle, Siebenbürgische Gottesdienste, Auftritte der Tanzgruppe, Wald- und Sommerfeste, Wandertage, Tage der Begegnung, und vieles mehr.

Dank und Anerkennung verdienen die vielen ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder sowie Mitarbeiter/innen, die leider hier nicht alle aufgeführt werden konnten.

Von: Hans Wester