50 Jahre KG

Grußworte

Gerhard Widder: Oberbürgermeister der Stadt Mannheim

Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg feiert im Jahr 2003 ihr 50-jähriges Bestehen. Ich gratuliere dem Vorstand und allen Mitgliedern des Vereins persönlich und auch im Namen des Gemeinderates der Stadt Mannheim zu diesem stolzen Jubiläum.

Als die Kreisgruppe Mannheim Ludwigshafen Heidelberg im Jahre 1953 gegründet wurde, geschah dies in dem Bestreben, die politischen, rechtlichen und sozialen Belange der Siebenbürger Sachsen wahrzunehmen, die Integration zu erleichtern und gleichzeitig das kulturelle und religiöse Erbe zu bewahren.

Neben der Betreuung neu angekommener Landsleute wurde dem Erhalt des Brauchtums und der heimatlichen Alltags- und Festkultur ein hoher Stellenwert beigemessen. Es freut mich, dass die Kreisgruppe mit Veranstaltungen wie den Siebenbürgischen Kulturtagen im März 1987, zahlreichen Ausstellungen und Festen oder dem im Jahr 2001 zum zweiten Mal gemeinsam mit der Evangelischen Friedensgemeinde Mannheim veranstalteten „Tag der Begegnung“ über die so wichtige Kontaktpflege zu Landsleuten hinaus allen Bürgerinnen und Bürgern interessante Einblicke in eine traditionsreiche Kultur bietet.

Mein Dank gilt dem Vorstand und allen Mitgliedern, durch deren herausragendes, von hohem Idealismus getragenes Engagement die vielfältigen Aktivitäten der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg ermöglicht werden. Der Jubiläumsfeier, für die ich gerne die Schirmherrschaft übernommen habe, wünsche ich einen harmonischen Verlauf und der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V., Kreisgruppe Mannheim Heidelberg eine gedeihliche Zukunft.

Dipl.-Ing. Arch. Volker Eduard Dürr: Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland

Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Landsleute, zum 50-jährigen Bestehen der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland überbringe ich Ihnen die Grüße und Glückwünsche des gesamten Bundesvorstandes. Mit großem Engagement ist es Ihnen gelungen, auf der Ebene der Kulturgruppen, wie Chöre, Theatergruppen, Frauen- und Trachtengruppen, innerhalb Ihrer Kreisgruppe der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, eine enge Vernetzung aller Initiativgruppen auch mit den örtlichen kirchlichen und kommunalen Einrichtungen zu erreichen.

Unter Einbeziehung der siebenbürgisch-sächsischen Jugend in ein gemeinschaftliches Zusammenwirken mit der Bevölkerung der Ortschaften Ihrer Kreisgruppe haben Sie einen sehr wichtigen Beitrag sowohl zur gegenseitigen kulturellen Bereicherung als auch zur Erhaltung unserer kulturellen Identität, und damit zu einer gelungenen Integration in Deutschland, geleistet.

Mit der in ihrer Arbeit sehr Basisorientierten Landsmannschaft hat sich unsere siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft vor nunmehr mehr als 50 Jahren ein Instrument geschaffen, mit dem sie den Bemühungen um den Erhalt der geistigen und geschichtlichen Identität und um die Vertretung kollektiver Interessen in der Öffentlichkeit auch weiterhin gerecht werden kann.

Gerade jetzt, in einer Zeit des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umbruchs auch in Deutschland, müssen wir durch unsere Aktivitäten und Aktionen in der deutschen Öffentlichkeit darauf hinweisen, dass Aussiedler und Spätaussiedler Deutsche sind, die wegen ihrer günstigen Altersstruktur, ihres Arbeitswillens, ihrer Einsatzbereitschaft, ihres materiellen Nachholbedarfs und ihrer natürlichen inneren Bindung an Deutschland und an die deutsche Kultur einen bedeutenden Gewinn für unser Land darstellen.

In diesem Sinne rufe ich uns alle auf, auch weiterhin mit großem Engagement unsere bisher sehr gelungene Integrationsarbeit fortzusetzen, mit der wir auch weiterhin gerade in einem in Frieden und Freiheit zusammenwachsenden Europa aktiv zur Festigung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung beitragen. Sowohl dem Vorstand als auch allen Mitgliedern, Freunden und Förderern der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen wünsche ich viel Freude und Erbauung bei den Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen.

Ich hoffe auch weiterhin auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Landes- und Bundesvorstand der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland.

Dipl.-Phys. Alfred Mrass: Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg

Das 50-jährige Jubiläum der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg unserer Landsmannschaft erfüllt alle Mitglieder unserer Landesgruppe und mich selbst mit Freude und Stolz. Das Jahr 2003 ist für die Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. und für die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg selbst Anlass für ein Jubiläum besonderer Art.

Mit diesem Jubiläum feiert die erste Kreisgruppe, die in unserer Landesgruppe eigenständig gegründet wurde, ihr 50-jähriges Bestehen. Gleichzeitig ist die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg auch die erste siebenbürgische Kreisgruppe, die in dem damals noch sehr jungen, erst 1952 gegründeten Bundesland Baden-Württemberg entstanden ist. Und als dritte Besonderheit ist anzuführen, dass die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg in einer Zeitspanne von über 50 Jahren von nur drei Vorsitzenden, den Herren Gustav Adolf Schwab (1953 – 1984), Johann Wester (1984 – 1990 und 1993 bis jetzt) sowie Robert Schuller (1990 – 1993 kommissarisch) geleitet wurde.

Dieses alleine ist an sich eine einzigartige Situation und eine beachtliche und bewundernswerte Tatsache. Dazu gesellt sich eine intensive und erfolgreiche Arbeit auf kulturellem, gesellschaftlich-sozialem und politischem Gebiet. Diese Arbeit wurde von einer Vielzahl von Landsleuten getragen; sie hat bei noch viel mehr Personen Resonanz, Anerkennung und Dank gefunden.

Ich gratuliere dem jetzigen Vorstand der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg ganz herzlich zu diesem besonderen Jubiläum und drücke meinen Dank und meine Anerkennung allen bisherigen Verantwortlichen für die geleistete hervorragende Arbeit zum Wohle unserer sächsischen Gemeinschaft und zum Wohle der Allgemeinheit im Rhein-Neckar Raum und in der angrenzenden Pfalz, aus.

Die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg war der Kristallisationspunkt für das Erstarken der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft in diesem Raum, sie war durch ihre vielfältigen Aktivitäten ein leuchtendes Beispiel von Gemeinschaftspflege für die siebenbürgischen Gruppen aus anderen Regionen der Bundesrepublik. Durch die mit besonderem Glanz organisierten Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtage 1987 in Mannheim, durch das Veranstalten von Tagen der Begegnung in der Mannheimer Friedenskirche und durch die Präsentation der siebenbürgisch-sächsichen Kultur auf der Bühne und in vielen Ausstellungen in Rathäusern und Banken wurde das Wissen über die Siebenbürger Sachsen und das Verständnis für sie in der breiten Öffentlichkeit stark verbessert.

Dadurch ist der Prozess der Integration unserer Landsleute beschleunigt worden, dadurch ist auch das Kulturleben in der Region bereichert worden. Die Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg unserer Landsmannschaft hat durch ihre kulturellen Aktivitäten in den zurückliegenden 50 Jahren bewiesen, dass in einer freiheitlich-demokratisch organisierten Gesellschaft das Kulturgut einer kleinen Minderheit gepflegt und weiterentwickelt werden kann.

Ich wünsche den Verantwortlichen für die kommenden Jahre weiterhin Ausdauer, Freude und Erfolge wie bisher. Der vorliegenden Festschrift wünsche ich Beachtung und eine weite Verbreitung.

Vorwort Johann Wester: Vorsitzender der Kreisgruppe

Im Jahr 2003 steht das 50-jährige Jubiläum der Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg im Mittelpunkt unserer landsmannschaftlichen Tätigkeit. Für uns Siebenbürger Sachsen sind die zahlreichen traditionellen und kulturellen Veranstaltungen, die unsere Landsleute besuchen oder in der Siebenbürgischen Zeitung verfolgen, sowie die Pflege des siebenbürgisch-sächsischen Brauchtums aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.

So wie viele andere Volksgruppen verbinden auch uns gemeinsame Prinzipien und Werte, wie Heimat- und Traditionsbewusstsein, verantwortliches Denken und Handeln, Hilfsbereitschaft und Toleranz. Für diese Werte, die die Siebenbürger Sachsen über einen langen Zeitraum geprägt haben und somit ein fester Bestandteil unserer Zusammenarbeit sind, lohnt es sich einzutreten.

In unserem vielfältigen Veranstaltungsangebot findet jeder/jede für sich das Gewünschte: Tage der Begegnung, Vortragsnachmittage, Ausstellungen, Muttertagsfahrten, Busausflüge, Erntedank- und Weihnachtsfeiern, Frauennachmittage, Kathreinen- und Faschingsbälle, etc. Eines der größten Ereignisse der letzten fünf Jahrzehnte ist selbstverständlich die Feier zum 50-jährigen Bestehen unserer Kreisgruppe am 10. Mai 2003 in der Kulturhalle Mannheim-Feudenheim, unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim, Herrn Gerhard Widder.

Die Arbeit unserer Kreisgruppe gewinnt in erster Reihe durch das den jeweiligen Bedürfnissen der Mitglieder angepasste Veranstaltungsangebot, und zweitens dadurch, dass die Landsleute das vom Vorstand angebotene Programm annehmen. Zu diesem großen Angebot und zu der erfolgreichen Arbeit haben im Laufe der fünf Jahrzehnte viele ehrenamtlich tätige Landsleute, Mitglieder sowie Vorstandsmitglieder beigetragen. Nur durch ihr selbstloses Engagement konnte dieser Erfolg verbucht werden. Daher gilt mein besonderer Dank allen Damen und Herren, die in den vergangenen fünfzig Jahren als Vorstandsmitglieder Verantwortung getragen haben, aber auch allen anderen Mitarbeitern, deren Mithilfe genauso wertvoll war und ist. Ebenso gilt mein Dank den Teilnehmern der Jugend , der Tanz und der Theatergruppen, den Chormitgliedern und allen Landsleuten, die mit ihrer Anwesenheit bei den Veranstaltungen zum Erfolg beigetragen haben.

Auch in Zukunft wird es von großer Bedeutung sein, inwieweit Menschen bereit sind, ehrenamtlich mitzuarbeiten, weil in absehbarer Zeit auch in unseren Reihen immer weniger werden. Die Verantwortlichen unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft – und somit auch die unserer Kreisgruppe – werden sich auch weiterhin für die Interessen unserer Landsleute einsetzen und darauf hinwirken, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und altes Brauchtum lebendig zu erhalten, was für die Integration unserer Landsleute unverzichtbar ist.

Besonders erfreulich ist, dass die Integration unserer Landsleute im Rhein-Neckar-Raum so gut gelungen ist, dass wir von der Bevölkerung so freundlich aufgenommen wurden und hier an Rhein und Neckar unter liebenswerten Menschen eine neue Heimat finden durften. Auch im Jubiläumsjahr werden die traditionellen Veranstaltungen nicht vernachlässigt. Vieles von dem, was der Vorstand ehrenamtlich leistet, oder was sich in der Verwaltung und in der Tätigkeit der Kreisgruppe verändert, kann von außen nicht wahrgenommen werden. So haben wir neben der Anschaffung von modernen Arbeitsgeräten – Kopierer im Jahr 1985, Faxgerät 1994, Computer 1997 – schon im Januar 2000 eine eigene Homepage im Internet installiert. Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung ist eine moderne EDV-Ausstattung für eine gut funktionierende Kreisgruppe nicht nur selbstverständlich, sondern unverzichtbar. Somit kann die Arbeit unserer Kreisgruppe effektiv gestaltet werden und ist damit für die kommenden Jahre zukunftsorientiert gesichert.

Für das Zustandekommen dieses Buches, in dem wir auf fünfzig erfolgreiche Jahre zurückblicken und mit dem wir den Lesern einen Einblick in die Arbeit der Kreisgruppe seit ihrer Gründung im Mai 1953 vermitteln möchten, danke ich ganz herzlich den Autoren der Beiträge – Hans Bergel, Dr. Wolfgang Bonfert, Dekan Hermann Schuller, Gerhard Truetsch, Ute Welker sowie Sonja Agnetha Lauer für das Einscannen der Fotos für das Internet sowie Jürgen Lies für die Konvertierung von Dateien. Mein ganz besonderer Dank gilt Ilse und Hans-Holger Rampelt für die Erstellung der Chronik und des Portraits der Kreisgruppe sowie Johann Lauer für die Konzeption und Internetgestaltung. Für die finanzielle Förderung danke ich dem Vorstand unserer Landesgruppe sowie dem Innenministerium von Baden-Württemberg. Sollten sich in diesem Buch Fehler eingeschlichen haben, bitte ich dafür um Verständnis.