der Mannheimer Morgen schrieb am 14. März 1996 |
„Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Kreisgruppe Mannheim-Heidelberg, brachte in der Kulturhalle Mannheim Feudenheim das Theaterstück „Am Ihr uch Gläck“ von Grete Lienert zur Aufführung. Das in Siebenbürgischer Mundart geschriebene Bühnenwerk, fand auch in Mannheim großen Anklang.
Hans Wester, Kreisvorsitzender der Siebenbürger Sachsen, gedachte in seiner Begrüßung vor allem der verstorbenen Mathilde Hoprich, die als Kulturreferentin das Stück einstudierte, das im Oktober 199 erstmals zur Aufführung kam. Unterstützung habe die Theatergruppe immer von Dr. Hans-Richard Lienert, dem Sohn der Autorin Grete Lienert, erfahren. Lienert selbst gab dem Publikum in der Kulturhalle eine kleine Einführung zu dem Stück, das seine Mutter in Siebenbürgen zwanzigjährig als ihr erstes Theaterstück geschrieben hat. Grete Lienert schickte ihr Stück „als dichterische Botschaft über den inneren und äußeren Kampf unseres siebenbürgisch-sächsischen Völkchens“ zu ihren Eltern, die nach dem Ersten Weltkrieg nach Amerika ausgewandert waren.
Im Mittelpunkt von „Am Ihr uch Gläck“ steht das Schicksal des Dorfmädchens Ziri – eindrucksvoll dargestellt von Alice Pongratz – das gegen geltende Sitten und Werte verstößt, die in einem kleinen Siebenbürgischen Dorf sehr hochgehalten werde. Die geheime Liebesbeziehung zu dem Stadtburschen Grosse Marz (Andreas Thiess) bleibt nicht ohne Folgen. Als sie ein Kind von ihm erwartet, wendet sich ihr Freund von ihr ab und sie wird von ihrer Familie verstoßen. Das Besondere an diesem Theaterstück ist, dass die Hauptdarsteller zum einen jeweils die Tracht tragen, die auch in ihrem Heimatdorf getragen wurde, und zum anderen in ihren eigenen Dialekten sprechen.
Die Thematik – Ehre und Glück – sei nichts Neues, so Lienert, sie mute nahezu klassisch an. „Das Spiel ist aber mehr als Spiel: Es ist bewahrtes siebenbürgisches Leben“, schloss er“.